Freitag, 13. Juni 2008

Jede Menge Luft

... und alles draußen!
Ja, wir hatten heute unseren Blower-Door-Test. Spannende Sache, kann man nicht anders sagen. Zuerst wurden alle Löcher zugeklebt, die nachher sowieso keine direkte Luftverbindung zum Innenraum haben - Abflussrohre und Fassadenöffnungen für die Zu- und Abluftrohre. Dann musste noch eine Öffnung gefunden werden, in die die Windmaschine gestellt werden konnte. Der Spannrahmen war eine Sache für sich, alleine gar nicht recht zu handhaben. Aber da ja einer von uns dabei sein wollte, gab es eben zwei Hände mehr, um alles festzuhalten. Nachdem der erste Versuch, den Rahmen der Eingangstür für die Messung zu nutzen, wegen der Beschläge nicht so recht funktionierte, haben wir uns kurzerhand für das Fenster im Gästezimmer entschieden. Zwar mussten hier auch einige Beschläge entfernt werden, das gestaltete sich aber wesentlich einfacher als an der Eingangstür. Das nächste Problem war, dass es noch keinen Strom im Haus gibt. So musste ein weiterer Weg gefunden werden. Also haben wir kurzerhand ein Kabel vom Nachbarn geborgt und dieses durch das Fenster im Gästebad ins Haus geführt. Durch die flexible Dichtung konnte das Fenster trotzdem geschlossen werden, der Teil, durch den das Kabel lief wurde noch abgeklebt.

Die eigentliche Messung dauerte so ungefähr 10 Minuten. Zuerst wurde ein Unterdruck erzeugt und gemessen, dann ein Überdruck. Zum guten Schluss gab es noch Referenzdruckmessungen bei abgedecktem Ventilator, dann stand das Ergebnis fest: n50 = 0,42. Klingt noch nach gar nichts, oder?

Also: Dieser Absatz ist für alle Technik-Interessierten:
Die Kennzahl n50 gibt an, wie oft durch die unerwünschten Leckagen in den Wänden die komplette Luft im Gebäude bei einem Unterdruck von 50 Pa ausgetauscht wird. Neue konventionell gebaute Häuser dürfen in dieser Messung einen Wert von 3 nicht überschreiten. Bei Niedrigenergiehäusern liegt der Grenzwert bei 1,5, bei Passivhäusern 0,6.

Also können wir mit unserem Wert mehr als zufrieden sein. So richtig glauben konnten wir das gute Ergebnis jedoch nicht, deshalb haben wir noch auf einer zweiten Messung bestanden. Die ergab dann einen Wert von 0,5 - nicht wesentlich schlechter. Und es ist tatsächlich so, dass man undichte Stellen sofort merkt. Nicht nur einfach am Luftstrom, sondern auch durch ein Pfeifgeräusch, wenn es stark zieht. Wir hatten eins davon an unserem Kamin.

Auch der Estrich sieht toll aus. Fotos machen wir am Wochenende und reichen sie nach - hatten heute leider den Apparat vergessen.

Ja, die Putzarbeiten beginnen nun erst am Montag, die Arbeiter sind wohl auf der vorigen Baustelle nicht fertig geworden und mussten deshalb dort weitermachen. Aber damit können wir leben. Nur gibt´s jetzt leider noch keine Fotos von der neuen Fassade.

Herr S. würde auch gern noch die Endabnahme nächste Woche machen - dann könnte er das noch im Juli abrechnen! Da wir den Termin aber noch mit unserem Gutachter absprechen müssen, wird es wohl nichts werden - er hätte gerne die Termine ca. 14 Tage im voraus. Wir hätten ihn auch gern dabei, weil es dann um die Höhe des Einbehaltes für die noch ausstehenden Leistungen geht (Sanitärobjekte, Innentüren, offene Leistungen).


Wir wünschen allen ein schönes Wochenende!
Torsten, Reni & Laura

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Das mit dem Blower-Door-Test hört sich echt spannend an, ich konnte bei unserem leider nicht dabei sein, da ich arbeiten mußte.
Was den Strom betrifft, da bin ich echt froh, dass wir bereits nach dem dritten Aufbautag an jeder Steckdose "Saft" hatten. Da scheint WeberHaus aber wohl eher eine Ausnahme zu sein, denn sowohl die Bauherren, mit denen ich mich darüber unterhalten hatte, als auch die ENBW, die mit dem Hausanschluß erst mal nicht so recht in die Pötte kam, waren darüber recht erstaunt.

Bin mal gespannt, was bei unserem Blower-Door-Test rauskam, ich hab' noch kein Messprotokoll.

Grüße

Jörg