Montag, 7. Juli 2008

Relativität in der Praxis

Bekanntlich ist ja alles relativ. So auch bei uns:
Einen Hausanschluss zu haben ist relativ gut, keinen Baustrom mehr zu haben deswegen ist relativ schlecht. Rechtzeitig den Handwerker anzufordern, der die Verbindung zur Hausverteilung herstellt ist relativ gut, nicht erfahren zu können, wann er denn nun wirklich kommt, ist relativ schlecht. Leider ist das nicht Relativitätstheorie, sondern Praxis.

Praktisch hat sich heute unser Bauleiter gemeldet, um nachzufragen, ob mit der Mängelbeseitigung alles in Ordnung sei. Als wüsste er nicht längst, dass sich die Handwerker bei uns gemeldet haben!
Aber die Gelegenheit beim Schopfe packend haben wir gleich nochmal nachgefragt, wann denn die Bestätigung der Liefer- und Einbautermine der noch fehlenden Materialien erfolgen würde. "Das bestätigen wir nicht! Kann ja sein, dass wir es nicht schaffen, und dann müssten wir ja haften!" - Entschuldigung? Bei der Bauabnahme hieß es noch, dass die Termine in jedem Fall gehalten werden könnten, wenn wir sie schnellstmöglich bestimmen, damit er sie sofort bei der Disposition einreichen könnte. Sofort heißt anscheinend nach 1 1/2 Wochen - so lange hat es nämlich noch gedauert, bis die beiden eMails mit den Anforderungen an die zuständigen Disponenten gesendet wurden. Als wir nun mal vorsichtig nachfragten, ob das denn Auswirkungen auf unsere Terminplanung hätte, erfuhren wir, dass er das gar nicht wissen könne. Schließlich sei sein Part erledigt mit der Absendung der eMails. Und für alles weitere könne er ja nun wirklich nichts. Und das mit dem "Überraschungstermin" sei ja für uns auch nicht mit Aufwand verbunden, schließlich ist ja noch der Bauzylinder in die Eingangstür eingebaut, so dass wir also deswegen nicht extra auf die Baustelle fahren müssten. Unsere Freude darüber hielt sich in relativ engen Grenzen.

Auf die berechtigte Frage hin, was denn nötig sei, um in irgendeiner Weise termingerecht bedient zu werden, erfuhren wir, dass man dies nur erreichen könne, wenn man im Vertrag einen festen Termin zur Fertigstellung aller Arbeiten vereinbart hätte. Danke für die Info - wir hätten sie vor ca. 8 Monaten gebraucht! Das ändert aber nichts, wir müssen schließlich zum 31.08. aus unserer Wohnung raus. Und da wir ja nun ein Grundstück besitzen, werden wir zur Not dort zelten.

Außerdem ist da ja auch noch die Sache mit dem Parkett. Das kommt nun leider erst in der 33. Woche. In der Woche sollten auch die Türen kommen und eingebaut werden. Das geht am besten, wenn der Fußboden bereits liegt. Auch von Vorteil wäre die "Anwesenheit" von Parkett, damit wir die Höhe des Fußbodenaufbaus in Küchen und Gästebad festlegen können. Aber wir kriegen nun erst einmal ein Stückchen Parkett und ein Stückchen Trittschalldämmung zur Probe, damit wir hier weiterkommen.

Gut, dass wir den ganzen August Urlaub haben, dann können wir wenigstens jeden Tag schuften, um unseren Termin zu halten. Und ausruhen können wir dann ja, wenn wir eingezogen sind.

Heute waren wir nur mal für ein Stündchen spachteln - die Räume unten sind nun wenigstens an den Wänden schon feingespachtelt. Die Decken sind echt gut geworden. Das Uniflott ist auch nicht ganz so sehr geschwunden wie vorher der Fermacell-Spachtel. Leider war wohl die eine oder andere Mischung etwas zu flüssig, und so hat es an einigen Stellen im Flur "Schwerkraftschäden" gegeben. Es ist nichts rausgetropft, nur mit "Welle" auf der Fuge getrocknet.

Wir wünschen Euch einen schönen Abend!
Reni, Torsten & Laura

5 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Hallo Ihr Drei,

ich lese mit Begeisterung euren Blog. Ist wirklich toll geschrieben und sehr informativ. Wir wollen den Hausbau nächstes Jahr in Angriff nehmen und tendieren momentan auch zur Firma Kampa. Wir sind allerdings noch in der Planungsphase und haben auch noch kein Grundstück. Es stellen sich mir auch noch einige Fragen, bei denen ihr uns vielleicht ein wenig weiterhelfen könntet.
Wäre nett wenn ihr euch mal unter hausbau2009@googlemail.com melden würdet.
Macht weiter so.

Gruss Michael

Torsten, Reni & Laura hat gesagt…

Hallo Michael!

Schön, dass Dir unser Tagebuch gefällt! Und noch besser, wenn es Euch ein bisschen hilft - wir geben uns auch weiter Mühe, versprochen!

Wir haben auch zuerst das Haus ausgesucht und dann das passende Grundstück gefunden. Und eine ausgiebige Planung erleichtert den Bau ungemein. Wir haben letztes Jahr im Januar angefangen, uns umzusehen.

Für Euer Projekt wünschen wir Euch viel Erfolg! Und natürlich melden wir uns, damit Ihr Eure Fragen loswerden könnt!

Herzliche Grüße
Reni, Torsten & Laura

raceface hat gesagt…

jaja...
alles ist relativ, das kennen wir...
Auch die Höhe/Tiefe das Wasseranschlusses.

Komisch das Ihr erst jetzt Euren Hausstromanschluss bekommt, dan hatten wir schon am 2. Aufbautag drinn!
Somit konnten wir gleich einen günstigen Stromtarif wählen.

Bei Kampa scheint es ja drunter und drüber zu gehen....

LG
Norman

blog.nigema.de hat gesagt…

Hallole!
Ihr habt je nen tollen Blog - schreibwütig!! Sehr informativ und nett zu lesen.
Wir haben viele Dinge die Euch passiert sind auch in ähnlicher Form erlebt! Es geht vorbei und Ihr werden nachher sicher zufrieden im eigenen Haus leben. Viel Spaß noch beim bauen und schreiben ;-)
Falls Ihr mal vorbeischauen wollt. Einfach unter baublog.nigema.de schauen
Grüßle
Gerd

Torsten, Reni & Laura hat gesagt…

Hallöchen Ihr!

Wir hoffen, Ihr hatten eine schöne Woche und freut Euch auf das Wochenende, an den Ihr wieder "bauarbeiten" dürft - so wie wir!

@ Norman:
Ja, an die Wasseranschlussgeschichte erinnern wir uns noch - war aber auch ärgerlich! Gut, dass wir in ein paar Jahren die schlechten Dinge verdrängt haben werden, oder sie als sarkastische Anekdoten unseren Enkeln erzählen können.
Das mit dem Hausanschluss ist so eine Sache. Hier in BW kann ihn nur ein Elektriker beantragen. Wir erhielten aber bei der Bemusterung eine andere Information, nämlich dass wir uns selber kümmern müssten, und zwar 4 Wochen vor gewünschtem Anschlusstermin.
Auf unsere Nachfrage hin bekamen wir von der EnBW die korrekten Informationen und haben Kampa das mitgeteilt. Die jedoch waren der Meinung, dies sei bauseits zu veranlassen und wir müssten einen Elektriker damit beauftragen. Da uns dies aber nicht richtig erschien, haben wir dann unseren Gutachter beauftragt, auf diesen Sachverhalt hin unsere Baubeschreibung zu prüfen - und siehe da - nicht unser Bier.
Dann gab es noch ein bisschen hin und her, und Kampa hat die Sache eingesehen. Noch ein bisschen beim Antrag getrödelt, und schon war es kurz vor Baubeginn. ALso hatten wir die Wahl, die Kosten selbst zu übernehmen oder den Baustromtarif zu bezahlen. Wir denken, letzteres ist günstiger.

@ Gerd
Schön von Dir zu hören! Und schln, dass Dir unser Blog gefällT!
Haben gerade kurz in Euer Blog geschaut und festgestellt, dass wir fast Nachbarn sind - wir bauen in der Nähe von Tübingen. Euer Profil gefällt uns sehr und hat uns neugierig gemacht. Wir werden wohl enen Großteil unserer spachtelfreien Zeit am Wochenende mit Lesen verbringen.
Das mit dem "Kurzfassen" ist nicht so ganz unsere Stärke. Aber wir geben uns Mühe, auch nichts zu vergessen. Denn leider können weder unsere Familien noch die meisten unserer Freunde uns auf der Baustelle besuchen - aus geografischen Gründen.

Habt noch einen entspannten Freitag, damit Ihr am Wochenende so richtig loslegen könnt!

Liebe Grüße
Reni, Torsten & Laura