Montag, 12. Mai 2008

Von Anfang an

Unser Entschluss, ein Haus zu haben, ist nicht so ganz neu. Erst versuchten wir es mit "gebrauchten", mussten jedoch schnell feststellen, dass es nicht so ganz leicht war. Wir konnten einfach nichts finden, in dem wir uns vorstellen könnten, auch in 30 Jahren noch gerne zu leben.

Also haben wir im Internet nach neuen Häusern gesucht und stießen so auf die Fa. Libella. Das Haus Oslo hatte es uns besonders angetan. Leider gibt es in unserer Umgebung noch kein fertiges Haus, aber Prospektmaterial. Und so haben wir uns nach eifrigem Literaturstudium tatsächlich im April mit Herrn B., einem Verkäufer der Fa. Libella, zu einem ersten persönlichen Gespräch getroffen. Wir konnten viele unserer Fragen klären und bekamen eine wirklich nur ungefähre Preisvorstellung. Auf die uns angebotene Unterstützung bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück und einer bezahlbaren Finanzierung haben wir dankend verzichtet. Denn hierzu sollten wir einen Vorvertrag unterschreiben, und soweit war unsere Entscheidung dann doch noch nicht gereift.

Mit diesen Informationen im Gepäck haben wir unsere eigene Kalkulation der Baukosten aufgestellt. Das Internet war dabei sehr sehr hilfreich. Neben zahlreichen Baublogs, die wir im Übrigen mit viel Freude und Interesse gelesen haben, gab es Seiten mit Checklisten, Preisangeboten, Materialsammlungen und rechtlichen Hinweisen in Hülle und Fülle.

Nun fehlte uns definitiv noch ein Plätzchen, um unser Häuschen draufzustellen. Grundstückssuche ist harte Arbeit, können wir nur sagen. Nicht nur, dass man bei Internetangeboten nicht sofort sehen kann, wo genau sich das Fleckchen Erde befindet! Außerdem sind viele Grundstücke, die so angeboten werden, nur über Makler zu erwerben.
Also haben wir uns in den Gemeinden, in denen wir uns vorstellen könnten, alt zu werden, nach Bauplätzen erkundigt.
In K., unserem Noch-Wohnort, bekamen wir einen Termin im Bauamt. Leider hätten wir kein Grundstück erwerben können. Wir wohnen hier nun seit 4 Jahren. Und für den Fall, dass man ein minderjähriges Kind hat, beträgt die zum Eigentumserwerb berechtigende "Mindestverweildauer" 5 Jahre. Ausnahmsweise war man noch bereit, uns ein oder zwei Grundstücke anzubieten, die "nicht so interessant" wären. Da hätten wir dann wenigstens den Hauch einer Erwerbschance. Allerdings läge der Grundstückspreis dann noch um 15,- € / m² über dem für Ortsansässige, wofür wir doch sicher Verständnis hätten. Müssen wir noch erwähnen, dass wir dankend abgelehnt haben?
N. und D. waren da wesentlich aufgeschlossener. Dort haben wir sogar auf telefonische Anfrage hin entsprechende Gelände- und Bebauungspläne geschickt bekommen. Preise gab´s auch gleich dazu, so dass keine Fragen offen blieben. Also nichts wie hin und die Bauplätze besichtigt!
Und da war es dann, unser Stückchen Erde, auf dem wir wohnen wollten! Blieb also noch zu klären, ob wir uns das Land und das Haus zusammen leisten können.

Als wir der Meinung waren, fast alle Dinge bedacht und bepreist zu haben, sind wir bei den Banken vorstellig geworden, um uns unser Luftschloss mittels Fremdkapital in ein Traumhaus verwandeln zu lassen. Klingt einfach, ist es aber nicht!
Durch die Empfehlung eines Geschäftsfreundes stießen wir dann auf den Finanzierungsservice Dr. Klein im Internet. Mit einer gehörigen Portion Skepsis, die Geschäfte über das Internet manchmal so mit sich bringen, haben wir aber doch zumindest die ungefähren Eckdaten unserer Wunschfinanzierung in einen umfangreichen Fragebogen im Internet eingegeben und versandt. Innerhalb kürzester Zeit hat uns Frau H. kontaktiert und noch offene Fragen geklärt, um uns dann ein Finanzierungsangebot zu unterbreiten.
Der Service war echt toll. Viele fachliche Absprachen wurden direkt zwischen Libella, der Gemeinde D. und Frau H. organisiert und uns dann fix und fertig zur Genehmigung vorgelegt. Ob es dabei um die nötigen Papiere zur Erlangung von KfW-Fördermitteln ging oder um die Tatsache, dass wir keine Grundschuldbestellung vornehmen lassen können, solange sich das Grundstück noch im Eigentum der Gemeinde befindet, die Bank aber den Kaufpreis bereits auszahlen muss - Frau H. hat uns immer kompetent und sehr nett begleitet.

Wie das mit allen großen Anschaffungen ist, wollten wir natürlich auch ganz sicher sein, dass wir uns für das richtige Haus entscheiden. Also haben wir, parallel zu unseren Grundstücks- und Finanzierungs-Suchaktivitäten auch noch nach alternativen Hausmodellen gesucht. Unsere Bemühungen gipfelten dann in einem Besuch der Fertighausausstellung in Fellbach. Wir haben dort einen sehr freundlichen Verkäufer der Fa. Hebel getroffen, der sich dann leider zu spät bei uns gemeldet hat. Ansonsten haben wir jede Menge Häuser angeschaut und zu guter Letzt an jedem etwas gefunden, das in "unserem Haus" besser ist. Keine Fragen mehr, die Entscheidung war also gefallen. Wir bauen unser eigenes Oslo.

Nun war es November und wir hatten einen 2. Termin mit Herrn B. ausgemacht. Wir trafen uns also, um die Details zu besprechen und den Vertrag in trockene Tücher zu bringen. Inzwischen hatten wir anhand des Lage- und Bebauungsplanes die nötigen konstruktiven Änderungen festgelegt - die Dachneigung musste von 32° auf 35° angepasst werden, damit änderte sich auch die Höhe des Kniestockes. Einige Bestandteile des Vertrages wollten wir nicht, wie z.B. die Küche. Das Videopaket mit Flachbildfernseher und Soundsystem haben wir auch abgemustert - wer finanziert schon seinen Fernseher über 30 Jahre? Dafür wollten wir gerne einen Schornstein - Kaminfeuer ist toll!
Nachdem alle bis hierhin bekannten Unklarheiten beseitigt waren, bekam nun Herr B. die heiß ersehnte Unterschrift unter den Vertrag und auch die unter die Vereinbarung über die Vorbehaltsklauseln - nämlich Bewilligung von Fördermitteln, Finanzierung und Grundstückskauf. Eigentlich waren wir darauf gefasst, nun mit Herrn B. auf unseren Vertrag und seinen Geschäftsabschluss anzustoßen. Zu unserer Überraschung frage er uns dann aber, ob wir jetzt schon ein Glas Sekt trinken wollen würden oder erst wenn alles erledigt ist. Leicht befremdet haben wir dann das Glas Sekt abgelehnt und uns entschlossen, unseren großen Schritt mit uns selbst zu feiern.

Nun hatten wir uns festgelegt - und waren froh damit!!!
Reni, Torsten & Laura

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