Mittwoch, 21. Mai 2008

Auf dem sicheren Weg nach oben

Gestern ging es auf unserem Bau zu wie in einem Taubenschlag.

Morgens um sieben trafen wir uns mit dem Schornsteinfeger, der unseren Schornstein vor dem Verkleiden noch ansehen wollte. Den Monteuren hatten wir sicherheitshalber Bescheid gesagt, nicht dass wir sie aus ihrem Wohnwagenbett hätten klingeln müssen, um in unser Häuschen zu kommen! Alle waren jedenfalls schon schwer beschäftigt, als wir da ankamen. Der Kaminfeger kam ein bisschen später, war aber mit dem Schornstein sehr zufrieden. Dass es eigentlich nicht erlaubt ist, Revisionsöffnungen in einem Wohn- oder Aufenthaltsraum zu haben, wussten wir bislang noch nicht. Jedoch beruhigte uns der Fachmann damit, dass sein Chef das schon abnehmen würde, schließlich sei diese Art des Verschlusses "schon das neue System". Wir wollten gar nicht wissen, wo nun genau der Unterschied liegt. Aber ein erneuter Besuch des Kaminfegers scheint unausweichlich zu sein, spätestens wenn wir die Kaminentscheidung getroffen haben. Aber bis dahin ist ja noch Zeit.

Auch der fehlende Teil des Schornsteines ist noch nicht aufgemauert - nun ja, der Tag ist ja noch jung, vielleicht wird´s ja noch was!

Unsere Montagejungs wurden am frühen Nachmittag fertig und sind vorübergehend abgereist. Nächste Woche stellen sie wohl ein Haus in der Nähe auf und sind dann ab Montag übernachster Woche wieder bei uns. Als Ablösung soll nächste Woche die Technik-Crew kommen - allerdings weiß man noch nichts genaues über den Termin. Wir werden wohl am Freitag an unseren Bauleiter eine SMS schreiben, um hier unser Informationsloch etwas zu schließen.

Wobei wir nicht hoffen wollen, dass das Defizit schon bei Kampa direkt besteht! Soweit wir wissen, gab es bis 14 Tage vor Baubeginn noch niemanden, der mit unserer Technikinstallation beauftragt wurde. Wir hatten nämlich wegen des Antrages auf Hausanschluss Kontakt mit einer Elektrofirma aus Frauenwald, die uns statt des Antrages zur Unterschrift gleich ihre komplette Akte geschickt hatten. Auf unsere Frage, ob wir dei Unterlagen einfach behalten sollten, sagte man uns, es könne sein, dass der Auftrag an sie gehen würde, deshalb bräuchte man die Unterlagen sicherheitshalber zurück.

Am Nachmittag kamen dann tatsächlich die Treppenbauer. Leider waren die nicht halb so aufgeräumt wie die Monteure, die wir bisher kennen gelernt haben! Wie schade für sie. Das Übergabeprotokoll sollten wir gleich bei unserer Ankunft schon mal unterschreiben. Ausgefüllt war ja schon alles - keine Mängel, keine anderen Gewerke beschädigt, ordnungsgemäß übergeben, keine sonstigen Bemerkungen - nur noch abzeichnen und am besten gleich wieder gehen! Wir wollten dann doch lieber warten, bis die Arbeiten abgeschlossen waren und haben dann die Treppe ausgiebig in Augenschein genommen.



So optisch war an der Treppe alles in Ordnung - Wangen aus Kiefernholz, Geländer und Stufen aus massiver Buche stabverleimt. Sieht toll aus!



Als alles begutachtet war, haben sie die Treppe wieder eingepackt. Nein, nicht in Kisten, eher so wie der Herr Christo das mit dem Reichstag gemacht hat! Die Trittstufen sind unter Bergen von Faserplatten und Luftpolsterfolie verschwunden. Das Geländer wurde zwar eher notdürftig abgedeckt, ähnelt aber in weiten Teilen tatsächlich einem Kunstwerk von Christo. Wir werden hier wohl noch mit einigen Decken nachhelfen, um auch tatsächlich jegliche Beschädigung zu verhindern. Gut, dass die Treppenbauer uns für alle Fälle eine Rolle mit Klebeband dagelassen haben.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es aber doch noch: tragischerweise blockiert die Treppe nun den Platz, an dem zwei Schalterdosen vorgesehen sind - vermutlich für Lichtschalter und Steckdose. Also haben wir hier ein Foto gemacht und diesen Umstand direkt an Kampa gemeldet. Heute war jedenfalls noch keine Reaktion von Kampa da, aber zum Glück läuft es ja nicht weg, so ein Haus.



Als wäre es noch nicht genug, bekamen wir auch per eMail die Info von unseren Gutachtern, dass die beiden noch offenen Fragen bisher nicht geklärt worden sind - die Abdichtung der Wände gegen die Bodenplatte gegen aufsteigende Nässe und die Befestigung der Ortgangziegel. Wegen des ersten Punktes hat sich weder Kampa noch der Bauleiter bei den beiden Gutachtern gemeldet. Die fehlende Befestigung der Ortgangziegel hat der Bauleiter als nicht notwendig angegeben. Begründung: die Zinkverkleidung wäre der Ortgang, deshalb bräuchte man die Ziegel nicht befestigen. Nicht, dass wir das hätten entkräften können!
Unsere Gutachter sind aber nun mal nicht nur teuer sondern auch besonders pingelig - letzteres zu unserem Glück! Deshalb haben sie die Sache nicht so ohne weiteres auf sich beruhen lassen, sondern sich damit beschäftigt und - oh Wunder - keinerlei Befreiungsvorschriften gefunden! Folglich muss nun die Fundstelle umgehend von Kampa nachgereicht oder die Befestigung vorgenommen werden.

Da wir hier nichts beizutragen hatten, haben wir diese eMail an unseren Kundenbetreuer weitergeleitet und um direkte Kontaktaufnahme mit unserem Gutachter gebeten. Leider befürchten wir, hier noch einige Male hinterhersteigen zu müssen. Diese Erfahrung haben wir während der Planungsphase einige Male machen dürfen, insoweit sind wir also vorbereitet.

Den Eltern von Stefan haben wir als Dankeschön für den Richtbaum einen Blumenstrauß geschickt. Wir hoffen, sie freuen sich darüber genauso sehr, wie wir über den tollen Richtschmuck.

Als wir gestern abend nochmals auf die Baustelle gefahren sind, fanden wir zwei riesige Pappkartons auf unserer Einfahrt vor.



Die standen auch am Nachmittag schon da, wobei wir davon ausgingen, sie gehören dem Treppenbauer. Nun standen sie aber immer noch da - was tun? Ein Blick auf den Lieferschein erleichtert manchmal eben die Ermittlung einer Eigentümers - und gelangten wir zu der weitreichenden Erkenntnis, das es unsere Kartons waren und es sich bei deren Inhalt um unsere Klimatechnik handelte. Was für eine Überraschung! Und noch eine größere, wieso die Anlage nebst aller Anschlussrohre so schutzlos draußen steht und keiner davon weiß! Jedenfalls haben wir unter tatkräftiger Nachbarschaftshilfe die Lüftungsheizung und die Anschlussmaterialien eingelagert. Man muss ja nichts herausfordern, oder? Gerade hatten wir in einem anderen Bau-Blog gelesen, dass auf deren Baustelle eingebrochen wurde und das Werkzeug komplett gestohlen wurde.
Jedenfalls haben wir Kampa auch dies mitgeteilt. Wenn schon Material geliefert wird und man weiß, dass niemand auf der Baustelle ist, sollte man doch wenigstens dafür sorgen, dass die Sachen nicht wie auf dem Präsentierteller rumstehen und der Lieferschein möglichst nicht gerade außen am Paket aufgeklebt ist! Nicht aufregen, nur wundern!

Zum guten Schluss gab es noch eine positive Meldung: Der Schornstein ist endloch hoch genug!



Zwar fehlt noch die Verkleidung, jedoch ist sowohl der Teil über dem Dach fertig gestellt als auch die Deckendurchführung bereits verschlossen. Schön sieht´s aus!



Jetzt ist erstmal Baupause bis wahrscheinlich Montag. Den Feiertag morgen und das Wochenende werden wir dazu nutzen, uns alle Ecken und Winkel genau anzuschauen. Das werden wir mit Sicherheit nicht alleine machen müssen, denn es haben sich schon einige unserer Freunde zur "Schlossführung" angemeldet. Außerdem werden wir dieses Wochenende nun endlich die Parkettentscheidung treffen.

Wir halten Euch auf dem Laufenden.

Liebe Grüße
Reni, Torsten & Laura

Keine Kommentare: